top of page

ON THE ROAD - Pleinair Workshop in Geierswalde

Ein Rückblick.


Nach dem erfolgreichen Start des Pleinair-Workshops im vergangenen Herbst fanden sich dieses Jahr vom 30. August bis 04. September Studierende der HfBK Dresdens sowie erstmals Studierende unserer EU4ART-Partnerakademien Budapest, Riga und Rom zum zweiten Pleinair-Workshop in Geierswalde* zusammen. Organisiert und geleitet wurde der Workshop von der Leiterin der Werkstatt für Maltechnik Maja Drachsel und dem künstlerischen Mitarbeiter der Orientierungsphase Felix Lippmann.





Bewaffnet mit Skizzenblöcken erkundeten die Teilnehmenden die sonderbare Landschaft der Niederlausitz mit seinen künstlich angelegten Landschaften, Rudimenten aus der Zeit des Braunkohletagebaus, alten baulichen Strukturen der Dörfer aus früheren Zeiten. Die Mischung aus Tourismus, Modernität und Alltäglichen lieferten dabei vielfältige Bildideen.





In den ersten Tagen des Pleinair-Workshops wurden die Studierenden dazu angehalten mit einer reduzierten Farbpalette aber dafür mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast zu arbeiten. Erst nach und nach durften mehr Farben eingesetzt werden. Gemalt wurde mit Kasein-Tempera, der Einsatz von Kaseinfarbe als kaseinleimgebundene Farbe ist eine traditionsreiche Maltechnik im Bereich der Kunst - seit der Entwicklung der Acrylfarben hat sie an Bedeutung verloren. Gemalt wurde auf Spanplatten, die selbst zurechtgeschnitten und grundiert wurden. Die Farben, die in den ersten Tagen verwendet wurden, waren limitiert auf Erdtöne wie Ocker, Umbra, Grüne Erde oder Eisenoxidrot, die in Kombination mit synthetisch-leuchtenden Tönen wie Türkis und Magenta, eingesetzt wurden. Dieser eingeschränkte Spielraum erforderte viel Kreativität und sollte Mut zur Entscheidung wecken.


„Nach und nach dürfen mehr Farben verwendet werden. Am letzten Tag sind alle frei. Die Formate werden größer. Eigentlich kann man am letzten Tag wieder sagen, jetzt fängt es eigentlich erst richtig an … wir müssten noch länger bleiben.“ (Maja Drachsel)





Auf dem Programm stand außerdem eine Fahrradtour zum offenen Tagebau nach Welzow, wo ebenfalls für mehrere Stunden gezeichnet und gemalt wurde. Das Gemeinschaftliche und der Austausch zwischen den Studierenden der Hochschulen kamen nicht zu kurz. So wurde jeden Abend zusammen gekocht und gegessen. Später saß man ums Lagerfeuer und stellte hier u.a. Kohle für den nächsten Tag her.





Anastasia Norenko (Student ABARoma): “The experience was positive from many points of view, the most obvious and immediate positive aspect was certainly that of spending a week together with a community of artists who all had the same pictorial interests and shared artistic obsessions. The natural and silent context of Geierswalde was very important for ensuring the harmony and relaxed attitude of the whole group. Looking back at the experience now, I would say that the biggest positive point for me was actually the presence of the two teachers who shared the experience with us. Their approach was crucial for firing up my pictorial passion, in the sense that the expressionistic roots of the currently predominant German trends in figurative art are the opposite of those that would I identify as the main Italian concerns and approaches. Maya and Felix completely lifted me out of my normal creative comfort zone and so I was able to lose myself in a unexplored new chromatic dimension. I remember how my brain suddenly clicked after Maya's theoretical lesson on colour theory – I had finally discovered colours!!! I feel like Paul Klee must have felt after his journey to Morocco. Now that I am back in Rome I feel artistically waaay wiser and richer than I did a week ago.”

Isabella Candiloro (Student ABARoma): “I am so grateful for this opportunity I had, cause because of the lockdown, it had been such a long time from the last time I could exchange opinions and have dialogues about art in real person. And the fact that it was with people from other countries made it even more special. Felix and Maya were amazing, I really enjoyed the little lessons on Color Theory that Maya gave us, and found them very useful. The first days I actually found it very challenging to paint, cause Maya and Felix told us to practice painting with just two or three colors at first, to practice what kind of contrast we could get out of it. And In my personal works, colors are the most important thing, and I use so many of them!! So I had some troubles at first, but in the end, I found the exercise very helpful.The place was amazing and very peaceful, we ate great food and the company was amazing. I made so many friends between both the students from Dresden and the ones from other countries as well.”

*Zur Region: Der Braunkohletagebau Koschen wurde 1952 südöstlich von Senftenberg aufgeschlossen. Ab 1955 konnte die erste Kohle gefördert werden. Einige Dörfer wurden in den Abbaujahren überbaggert. 1972 wurde der Tagebau sillgelegt und zum See geflutet. Am heutigen Geierswalder See im Dorf Geierswalde, sorbisch "Lejno", leben Sorben zusammen mit den Deutschen. Ende des 19. Jahrhunderts betrug der Anteil der Sorben 98 % der Bevölkerung. 1956 waren es nur noch 49,3 %.

Comments


bottom of page